Zürich: Mehr als Unkraut

Eine Aktion im Rahmen von Abenteuer StadtNatur 2021

Mit der Aktion "Mehr als Unkraut" wollten wir die Aufmerksamkeit auf die Wildpflanzen lenken, die an Strassen, auf Baumscheiben und auf Plätzen wachsen, an denen die meisten von uns achtlos vorbeigehen. Indem wir die Namen von Wildpflanzen mit Kreide auf die Strasse schrieben, holten wir sie ins Bewusstsein. Nicht selten wird die sogenannte Begleitfora von Wegen und Strassen mit Herbiziden oder anderen Massnahmen, z.B. Auskratzen oder Abbrennen, bekämpft. Dabei können sie ökologisch sehr wertvoll sein, etwa Blüten für Wildbienen und Schmetterlinge oder Samen für Vögel liefern.

Zusätzlich zu den Wildpflanzen wurden auch Wildtierbeobachtungen von der StadtWildTiere-Meldeplattform sichtbar gemacht, in dem sie am Ort der Beobachtung auf die Strasse geschrieben wurden.

Die Aktion wurde vom 22. bis 30. Mai 2021 durchgeführt, im Rahmen des Naturfestivals Abenteuer StadtNatur.

Die Reporterin Tina Fassbind vom Tagesanzeiger hat zum Projekt einen tollen Artikel geschrieben. 

Erst beim näheren Betrachten entdeckt man die hübschen weissen Blüten. Die Vogelmiere wird meist als „Unkraut“ bezeichnet, dabei schützt sie den Boden mit ihren dichten, flachen und bis zu 40 cm langen Ausläufern im Sommer vor Austrocknung und Erosion.
Gewöhnliche Vogelmiere ist ein Kosmopolit und weltweit verbreitet. Dabei dürfte ihr zugutekommen, dass eine einzelne Pflanze bis zu 15‘000 Samen bilden kann. Kraut und Samen werden gerne von Vögeln gefressen und von Ameisen weggetragen.
Die Gundelrebe ist eine wintergründe, ausdauernde, krautige Pflanze und gehört zu den Lippenblütlern. Im Frühling, wenn sonst noch wenig blüht, werden die violetten Lippenblüten gern von Wildbienen und anderen Insekten besucht.
Die Wiesen-Flockenblume gehört zu den Korbblütlern und kann 30 bis 70 cm hoch werden. Die Blüten werden gern von Wildbienen, Hummeln, Schmetterlingen und Schwebefliegen besucht.
Die urbane Wildflora: Heilkräuter, Gewürze und Gemüse

Viele Wildkräuter wurden früher in der Küche verwendet oder als Heilkräuter bei der Behandlung von Krankheiten und Verletzungen eingesetzt. Oft weisen ihre Namen noch auf diese Anwendungen hin.

Die Wurzel der Nelkenwurz wurde früher zum Würzen eingesetzt, bevor sie von der Gewürznelke verdrängt wurde. Die Echte Nelkenwurz wurde in Klostergärten angebaut und als Zusatz in Kräuterlikör genutzt. Daran erinnert ihr Volksname Benediktinerkraut.
Der Kompasslattich hat seinen Namen von seiner Blattstellung: Die Blätter stehen senkrecht in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet. Der Kompasslattich ist die Stammpflanze unseres Gartensalates und soll beruhigend bei Magenkrämpfen und Herzrasen wirken.
Aktion „Mehr als Unkraut“ auf Instagram und Facebook

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Internationale Inspiration

Inspiriert zu dieser Aktion wurden wir durch die Projekte "Sauvages de ma rue" aus Frankreich und "More than weeds" aus Grossbritannien. Einen Videoinput zum Projekt in Toulouse, Frankreich, finden Sie hier.

Eine Wilde Malve, die aus einem Spalt im Gehsteig wächst.
Impressionen der Aktion "Mehr als Unkraut"
Igelbeobachtung
Meldung eines Hirtentäschel
"Mehr als Unkraut" an der Seepromenade
"Mehr als Unkraut" an der Seepromenade
"Mehr als Unkraut" in Wiedikon
"Mehr als Unkraut" in Wiedikon
Eichhörnchenbeobachtung in der Nähe des Zürihorn
Fuchsbeobachtung, die markiert wurde.
Markiertes Schöllkraut.
Markierung eines Klatsch-Mohn
Markierung einer Königskerze
Markierung von Begleitflora
Igelbeobachtung markiert auf einer Strasse