Mittwoch, 29. September 2021 Die Blindschleiche ist vermutlich die bekannteste Reptilienart in der Schweiz. Allerdings weiss man wenig über ihre aktuelle Verbreitung und auch in der Stadt Zürich fehlen flächendeckende Nachweise. Daher ist die Stadtzürcher Bevölkerung aufgerufen, Beobachtungen zu melden. Diese fliessen zudem in die neue Auflage des Standardwerks «Stadtfauna» ein. Im Herbst stehen die Chancen gut, das flinke Reptil bei der Gartenarbeit zu entdecken. Blindschleichen kommen in der Schweiz noch immer weit verbreitet vor. Jedoch schrumpft der Lebensraum auch dieser Art, weil immer mehr Fläche verbaut und versiegelt wird. Will man diese heimische Reptilienart fördern, braucht es Kenntnisse über ihre genaue Verbreitung. Dazu bestehen allerdings erhebliche Lücken, auch in der Stadt Zürich. Deshalb ruft die Meldeplattform für Wildtierbeobachtungen zuerich.stadtwildtiere.ch die Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher auf, Beobachtungen von Blindschleichen zu melden. Blindschleichen lieben Komposthaufen Die Blindschleiche ist sehr anpassungsfähig und an vielen Orten anzutreffen. Im Siedlungsraum sind dies vor allem Gärten und Orte, die etwas feucht sind wie Kompost- oder Laubhaufen. Auch unter Steinplatten oder Brettern oder in Kraut- oder Altgrassäumen hält sie sich gerne auf. Hier jagt sie nach kleinen Nacktschnecken und Regenwürmern. Zwar lebt die Blindschleiche recht versteckt. Doch sie wagt sich immer wieder mal aus der Deckung und lässt sich von der Sonne wärmen. Am leichtesten lässt sie sich im Garten beim Umschichten des Komposts entdecken. Häufig wird sie dabei mit einer Schlange verwechselt. Doch Blindschleichen gehören zu den Eidechsen und im Unterschied zu Schlangen besitzen sie Augenlider. Im Garten möglichst viel stehen und liegen lassen Besonders zugute kommen Blindschleichen naturnah gepflegte Gärten, die viele Verstecke aufweisen und reichlich Nahrung bieten. Jetzt im Herbst lässt man am besten das Laub liegen, Gras und Stauden stehen oder legt sogar noch einen Lesesteinhaufen an, was auch andere Wildtierarten schätzen. In ruhigen Ecken findet die Blindschleiche in alten Mäusegängen geeignete Quartiere zum Überwintern. Denn wie alle Reptilien verfällt auch die Blindschleiche ab Oktober bis März in eine Winterstarre. Eine von 600 Tierarten in Zürich Das Buch «Stadtfauna» beschreibt 600 Tierarten, die in Zürich vorkommen, darunter auch die Blindschleiche. Das Standardwerk erscheint 2022 in einer neuen Auflage mit aktualisierten Verbreitungskarten. Deshalb sind alle Beobachtungen, am besten mit Bild, auf der Meldeplattform zuerich.stadtwildtiere.ch von grossem Interesse. Medienmitteilung MM_Blindschleiche_20210929.pdf Links Mehr Informationen: Artporträt zu Blindschleiche auf stadtwildtiere.ch www.zuerich.stadtwildtiere.ch www.facebook.com/stadtwildtiere Rückfragen Anouk Taucher, Wildtierbiologin, Geschäftsstelle StadtWildTiere Zürich, Telefon 044 450 68 09, anouk.taucher@stadtwildtiere.ch Max Ruckstuhl, Fachbereichsleiter Naturschutz, Grün Stadt Zürich, Telefon 044 412 46 25, Max.Ruckstuhl@zuerich.ch Bilder Die nachfolgenden Bilder stehen für den Gebrauch im Zusammenhang mit der Medienmitteilung bei korrekter Zitierung der Bildautoren kostenfrei zur Verfügung. Die Blindschleiche sonnt sich, um sich aufzuwärmen. © Ester Ramseier / stadtwildtiere.ch Die Blindschleiche hält sich gerne in Kraut- und Grassäumen auf. © Claudia Kistler / stadtwildtiere.ch Die Blindschleiche versteckt sich gerne in Steinhaufen. © Walter Müller / wildenachbarn.ch Blindschleichen können bis zu 50 cm lang werden. © Sandra Gloor / stadtwildtiere.ch