St.Gallen: Aktion StadtIgel

Igel in St.Gallen: mit Citizen Science den Igeln auf der Spur

Noch in den 1990er Jahren galt der kleine Kulturfolger Igel als weit verbreitet. Nachdem neue Untersuchungen auf einen Rückgang hinwiesen, wurde 2017 in St.Gallen mit Unterstützung von vielen Freiwilligen die Verbreitung der Stadtigelpopulation erfasst.

Gründe für die Verbreitungslücken der Igel in St.Gallen – kein signifikanter Trend er

Die Resultate des St.Galler Igelprojekts zeigten, dass die Igeldichte zwischen den Stadtgebieten stark variiert und dass die Verbreitungskarte besorgniserregende Lücken aufwies. Da Zahlen aus früheren Jahren fehlen, kann vorläufig keine Aussage zu einem Rückgang gemacht werden.

Noch liegen die Gründe für die Verbreitungslücken im Dunkeln. Erste Untersuchungen von erklärenden Faktoren, die im Rahmen der Aktion StadtIgel durchgeführt wurden, wie der Anteil Grünflächen, die Dachsmeldungen auf Stadtgebiet oder der Anteil Strassen, ergaben keine signifikanten Ergebnisse. Es müssen deshalb weitere Faktoren geprüft werden, wie z.B. die Nahrungsverfügbarkeit des Insektenfressers Igel oder die Fragmentierung des Igel-Lebensraums.

Zwei Igel in einem St.Galler Garten.
Wie viele Igel leben in St.Gallen?

Die Anzahl Igel von St.Gallen schätzten wir analog der Berechnungen in der Stadt Zürich, welche auf Fang-Wiederfang-Experimenten beruhen, auf 220 bis 440 Igel für das Siedlungsgebiet der Stadt St.Gallen. Die St.Galler Igeldichte ist mit 17.5 Igeln pro km2 vergleichbar mit der Igeldichte in Zürich (20.2 Igel pro km2).

Aktion Asthaufen & Co. und Kleine StadtWildnis: für Igel und andere Wildtiere

Bereits heute können Igel in unseren Wohnquartieren gefördert werden, was auch anderen Wildtieren zu Gute kommt. Im Rahmen der „Aktion Asthaufen & Co.“ haben 2018 St.Gallen Schulklassen zusammen mit dem Team des Projekts StadtWildTiere Asthaufen für Igel und andere Kleintiere gebaut. Den Lehrpersonen wurde eine Unterrichtshilfe zu Igeln im Siedlungsraum zur Verfügung gestellt. Mit der Aktion Kleine StadtWildnis wurde die Aufmerksamkeit auf kleine Brachflächen und ihre Wichtigkeit für die Biodiversität gelenkt.

Eine kleine StadtWildnis: Blumenwiese mit Hecke und Weidenhaus.
Blumenwiese im Siedlungsraum.
Netzwerk der StadtNaturBeobachter*innen in St.Gallen

Im Frühling 2018 wurde der Aufbau des StadtNaturBeobachter*innen-Netzwerks in St.Gallen gestartet. In diesem Netzwerk engagieren sich Freiwillige, die sich für Wildtiere und deren Lebensräume im Siedlungsraum einsetzen wollen. Sie übernehmen Gebiete der Stadt (Stadtnaturgebiete), sind dort regelmässig unterwegs und melden Beobachtungen von Wildtieren.

Asthaufen auf einem Schulhausareal, markiert mit einer Infoplakette mit dem Hinweis auf die Funktion des Asthaufens und das Projekt StadtWildTiere.
Kinder während der Einführung ins Thema anlässlich einer Asthaufenaktion. Zu berühren gab es u.a. auch einen ausgestopften Igel.

Artporträt

Erinaceus sp.