Bild © Sophie Marti BiologieMensch & TierTippsGalerieKarte Biologie Wie ihr Name verrät, besitzt die Gemeine Bernsteinschnecke ein bernsteinfarbenes Gehäuse. Durch die mehr oder weniger durchscheinende Wand kann man den Körper des Tieres sehen. Das Gehäuse ist jedoch zu eng und zerbrechlich, als dass sich das Tier vollständig darin verstecken könnte. Die schmucke Schnecke wird im Französischen auch ambrette amphibie, Amphibien-Bernsteinschnecke, genannt. Und das aus gutem Grund: Sie hält sich gerne in der Nähe von Wasser auf, lebt aber nicht vollständig unter Wasser. Sie ist also eine überzeugte Landschnecke, siedelt sich aber in der Wasservegetation an, wo sie häufig und leicht zu beobachten ist. Die Gemeine Bernsteinschnecke ernährt sich von allerart lebenden oder verrottenden Pflanzen. Sie pflanzt sich von April bis Oktober fort und legt ihre Eier in mehreren gallertartigen Bündeln von 40 bis 80 Stück auf Blättern oder feuchtem Totholz ab. Verbreitung Europa, Sibirien Erkennungsmerkmale Hellbraunes, gelbgrünes oder oranges Gehäuse aus 3 schnell breiter werdenden Windungen. Letzte Windung sehr groß und abgerundet: Nimmt zwei Drittel der Gesamthöhe ein und endet in einer breiten, abgerundeten und kegelförmig zulaufenden Öffnung. Gehäuse durchscheinend, zerbrechlich und glänzend und weist feine, unregelmäßige Zuwachsstreifen auf. Gehört zu Schnecken Masse Höhe des Gehäuses: 10 bis 17 mm, selten bis 24 mm Ähnliche Arten Die Schlanke Bernsteinschnecke (Oxyloma elegans) ist etwas kleiner, im Verhältnis dünner und weist allgemein lebendigere Farben auf. Es ist jedoch schwierig, die beiden allein anhand ihrer Gehäuse zu unterscheiden. Gefährdungsgrad Nicht gefährdet Aktivitätszeit Im Sommer aktiv. Bei Trockenheit: eingenistet in Schlupfwinkel oder Pflanzenritzen. Überwinterung: Lässt sich beim ersten Frost unter einem abgestorbenen Blatt oder in lockerer Erde nieder, die Schalenöffnung nach oben gerichtet. Wacht bei mildem Wetter vorübergehend aus der Winterruhe auf. Lebensraum Nur in Umgebungen mit hoher Feuchtigkeit: Sümpfe, Fluss- und Seeufer, Auwälder, Feuchtwiesen usw. Von 300 bis 800 m über Meer, manchmal bis zu 1800 m. Mensch & Tier Gefahren Trockenlegung von Sümpfen und Teichen für Kultur- und Bauland Uferverbauungen Fördermaßnahmen Wasser im Garten Die Gemeine Bernsteinschnecke ist weit verbreitet, wenn auch in Bergregionen eher selten. Um diese Art zu fördern, können Sie in Ihrem Garten eine Wasserfläche mit einheimischen Wasserpflanzen anlegen. Von dieser Fördermaßnahme profitieren auch viele andere Tiere. Beobachtungstipps Das Tier Suchen Sie in der Wasservegetation, insbesondere in einer Höhe von 30 bis 80 cm über der Boden- oder Wasseroberfläche. Im Frühjahr und Herbst sollte man auch am Boden unter den Resten abgestorbener Pflanzen suchen. Ein weiterer Tipp: Suchen Sie besonders in der Nähe der Lieblingsspeisen der Gemeinen Bernsteinschnecke: Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea), Kalmus (Acorus calamus), Ampfer (Rumex sp.) und Sumpfschwertlilie (Iris pseudacorus). Das leere Gehäuse Suchen Sie auf dem Boden des Ufers. © Estée Bochud / NMBE Gehäuse der Gemeinen Bernsteinschnecke. © Sophie Marti Gemeine Bernsteinschnecke an einem Schilfhalm.