Bild © Martina Lender-Frase / Pixabay BiologieMensch & TierTippsGalerieKarte Biologie Die Hainschnirkelschnecke ist eine sehr häufige und farbenprächtige Art. Sie hat das vielfältigste Gehäuse aller Schnecken ihrer Gattung. Diese Vielfalt in der Färbung und Musterung ist Gegenstand zahlreicher Untersuchungen, dennoch konnte sich die Wissenschaft bisher nicht auf eine Ursache einigen: Tarnung zur Anpassung an die verschiedenen Umgebungen, Färbung zum Schutz vor Raubtieren oder aber Laune der Genetik? Auch die gebräuchlichen Namen sind vielfältig: Neben Hainschnirkelschnecke wird sie auch Hainbänderschnecke oder Schwarzmündige Bänderschnecke genannt. Ihre Nahrung ist ebenfalls sehr vielfältig: frische, verrottende oder tote Pflanzenresten, Moose, Algen, Pilze und gelegentlich auch Tierkadaver. Sie paart sich im Frühjahr, kurz nach dem Aufwachen aus dem Winterschlaf, und nochmals im Spätsommer/Herbst und legt 30-80 ovale Eier ab. Die Jungtiere sind erst nach 3 Jahren geschlechtsreif. Verbreitung Westeuropa Erkennungsmerkmale Kugelförmiges Gehäuse, farbenfroh und glänzend: diverse Nuancen von gelb, weiß, braun oder rosa; einfarbig oder mit 1 bis 5 mehr oder weniger ausgeprägten und dunkleren Längsbändern; glatte Oberfläche mit unscheinbaren, unregelmäßigen Zuwachsstreifen; 5 bis 5,5 Windungen, enden in Gehäuseöffnung mit verdicktem braunem oder schwarzem Rand (Peristom). Gehört zu Schnecken Masse Höhe des Gehäuses: 12 bis 22 mm, selten bis 28 mm Durchmesser des Gehäuses: 18 bis 25 mm, selten bis 32 mm Ähnliche Arten Sie ist schwer von den nahen Verwandten der Gattung der Bänderschnecken (Cepaea) zu unterscheiden. Die Gartenbänderschnecke (Cepaea hortensis) besitzt ein kleineres Gehäuse, welches auf der Oberseite weniger kegelförmig ist und üblicherweise an der Öffnung einen weißen Rand hat. Die Waldschnirkelschnecke (Cepaea sylvatica) weist markantere Zuwachsstreifen und an der Öffnung einen hellbraunen Rand mit einer leichten Verdickung auf. Ihre Längsbänder sind oft in Fleckenreihen aufgelöst. Gefährdungsgrad Nicht gefährdet Aktivitätszeit In den Sommermonaten nachtaktiv; hält vom ersten großen Frost bis zum ersten warmen Frühlingsregen einen Winterschlaf. Kann aber auch mitten im Winter aktiv sein, wenn die Temperatur kurzzeitig milder wird. Lebensraum Abwechslungsreich, mit Vorliebe für geschlossene oder halboffene Lebensräume: offene Wälder, Hecken, Parks, Gärten, Brachland, Wiesen, Wegränder, Dünen, Mülldeponien usw. Hauptsächlich zwischen 200 und 900 m über Meer, aber auch bis zu 1700 m. Mensch & Tier Gefahren Zerstörung und Strukturverlust des Lebensraumes: Wie viele Lebewesen ist die Hainschnirkelschnecke auf eine Umgebung angewiesen, die reich an Arten und pflanzlichen Strukturen ist. Monokulturen oder kurzer Rasen verhindern, dass sie Nahrung und Schutz findet. Fördermaßnahmen Vielfalt zulassen Diese Schnecke ist zwar weit verbreitet, profitiert aber dennoch von Ihrer Hilfe. Bringen Sie Abwechslung in Ihren Garten, Ihre Felder oder Ihre Nachbarschaft: Variieren Sie mit unterschiedlichen Höhen und Abstufungen der Vegetation (Hecken, Rabatten, Sträucher usw.), stellen Sie Pflanzkästen/Hochbeete auf, lassen Sie den Rasenmäher im Schuppen und genießen Sie stattdessen Blumenwiesen und verwilderte Flächen voller Leben. Beobachtungstipps Spuren Die Schnecke beobachten Ihr farbenfrohes und oft schön gestreiftes Gehäuse fällt in der Vegetation auf, auch wenn diese etwas höher ist. Leere Gehäuse entdecken Manchmal, wenn das Gehäuse kaputt ist, findet man weitere Überreste am Fuß von Steinen. Dies sind wahrscheinlich Überresten der Mahlzeiten von Singdrosseln. Dieser Vogel liebt Schnecken, insbesondere die Hainschnirkelschnecke. Er zertrümmert ihre Gehäuse auf Steinen, sogenannten Drosselschmieden, um an das Schneckenfleisch zu gelangen. © Estée Bochud / NMBE Das Gehäuse der Hainschnirkelschnecke. © Sophie Marti Hainschnirkelschnecke auf einem Grashalm.