Bei StadtWildTiere Zürich beschäftigten wir uns 2021 und 2022 mit den blütenbestäubenden Insekten, mit Wildbienen und Schmetterlingen. Blütenbestäubende Insekten spielen eine zentrale Rolle in unseren Ökosystemen. So sind rund 80% der Wild- und Kulturpflanzen auf bestäubende Insekten angewiesen. Auch in Siedlungsgebieten lebt eine grosse Vielfalt an Blütenbesuchern. Der markante Rückgang der Häufigkeit und der Biodiversität der Insekten in den letzten 30 Jahren ist sowohl Gegenstand aktueller wissenschaftlicher Projekte als auch ein viel beachtetes Thema in der öffentlichen Diskussion. Bedrohte Vielfalt In der Schweiz leben über 600 Wildbienen und 230 Schmetterling Arten, viele davon auch in der Stadt Zürich. Ihre grosse Vielfalt ist jedoch bedroht. Je nach Gebiet sind 25 bis 60% der Wildbienenarten und 50% der Schmetterlinge gefährdet. Die Situation auf dem Land ist dramatischer als im Siedlungsgebiet, denn das Blütenangebot ist in der Stadt oft reicher als im Umland. © Sandra Gloor / stadtwildtiere.ch Verkehrsbegleitfora in Zürich Nord Wildbienen und Schmetterlinge in der Stadt Schmetterlinge sind in der Stadt seltener zu sehen als Wildbienen, sie sind jedoch dank ihrer auffälligen, farbigen Flügel leicht zu entdecken. Vom Frühling bis November gibt es zahlreiche Gelegenheiten, Wildbienen und Schmetterlinge zu erleben, näher zu bestimmen und zu fotografieren. Erforschung der städtischen Blütenbesucher Gemeinsam mit dem Freiwilligennetzwerk der StadtNaturBeobachter*innen und weiteren Freiwilligen untersuchten wir das Vorkommen der Insekten in verschiedenen Grünräumen wie Gärten, Parkanlagen und Verkehrsinseln mit systematischen Aufnahmen während drei Aufnahmeperioden. Während einer online Weiterbildung und einer Exkursion wurden die Freiwilligen in die Feldmethoden und die Vielfalt der Schmetterlinge und Wildbienen eingeführt. Hier geht es zu einigen Bestimmungshilfen und Empfehlungen für Bücher, die Ihnen den Einstieg ins Bestimmen von Wildbienen erleichtern. Hier geht es zu den Artporträts der häufigsten Wildbienen unserer Siedlungsgebiete. Hier geht es zu den Artporträts der häufigsten Schmetterlinge unserer Siedlungsgebiete. Film "Biene Majas Wilde Schwestern" von Jan Haft, 2017, 45 Min. © Sandro Meyer / wildenachbarn.ch Die Wiesenhummel gehört zu den kleineren Hummelarten. Fotowettbewerb "Schwalbenschwanz & Seidenbiene" Im Rahmen des Projekts «Schwalbenschwanz & Seidenbiene - blütenbesuchende Insekten in Zürich» wurde ein Fotowettbewerb durchgeführt. Alle Bilder von Wildbienen aus der Stadt Zürich, die von Januar bis am 31. August 2022 auf die Meldeplattform StadtWildTiere Zürich hochgeladen wurden, konnten am Fotowettbewerb teilnehmen. Bis am 15. Oktober 2022 konnten alle in der Wettbewerbsgalerie für Ihre Lieblingsbilder abstimmen und damit den Publikumspreis mitbestimmen. In drei Kategorien wurden attraktive Preise verliehen: Publikumspreis: 1. Rang: Geschenkkorb mit insektenbestäubten Esswaren im Wert von 70.- CHF 2. Rang: Staudengutschein der Gärtnerei Distelfink im Wert von 50.- CHF 3. Rang: Buch "Wildbienen Mitteleuropas", gesponsert vom Haupt Verlag Jurypreis: 1. Rang: Geschenkkorb mit insektenbestäubten Esswaren im Wert von 70.- CHF 2. Rang: Staudengutschein der Gärtnerei Distelfink im Wert von 50.- CHF 3. Rang: Buch "Wildbienen Mitteleuropas", gesponsert vom Haupt Verlag Spezialpreis: Buch "Wildbienen Mitteleuropas", gesponsert vom Haupt Verlag Da zwei Personen die gleiche Punktzahl sowohl beim Jurypreis als auch beim Publikumspreis erhielten, gab es dieses Jahr in der Kategorie Publikumspreis zwei dritte Ränge und in der Kategorie Jurypreis zwei zweite Ränge. Folgende Personen wurden für ihre Bilder prämiert: © Irene Kupka Menzi / stadtwildtiere.ch Tagpfauenauge Gewinnerbild des Publikumpreises: Beobachtung eines Tagpfauenauges Inachis io © Irene Kupka Menzi / stadtwildtiere.ch Format Bild zwei Drittel, Text ein Drittel © Edith Obrist / stadtwildtiere.ch Taubenschwänzchen 2. Platz des Publikumpreises: Beobachtung eines Taubenschwänzchens Macroglossum stellatarum © Edith Obrist / stadtwildtiere.ch Format Bild zwei Drittel, Text ein Drittel © Nadja Baumgartner / stadtwildtiere.ch Gemeine Pelzbiene 3. Platz des Publikumpreises: Beobachtung einer Gemeinen Pelzbiene Anthophora plumipes © Nadja Baumgartner / stadtwildtiere.ch Format Bild zwei Drittel, Text ein Drittel © Nadja Baumgartner / stadtwildtiere.ch Gehörnte Mauerbiene 3. Platz des Publikumpreises: Beobachtung einer Gehörnten Mauerbiene Osmia cornuta © Nadja Baumgartner / stadtwildtiere.ch Format Bild zwei Drittel, Text ein Drittel © Marianne Klug / stadtwildtiere.ch Schmalbiene Gewinnerbild des Jurypreises: Beobachtung einer Schmalbiene Lasioglossum sp. an einer Königskerze © Marianne Klug / stadtwildtiere.ch Format Bild zwei Drittel, Text ein Drittel © Nadja Baumgartner / stadtwildtiere.ch Sandbiene 2. Platz des Jurypreises: Beobachtung einer Sandbiene Andrena sp. © Nadja Baumgartner / stadtwildtiere.ch Format Bild zwei Drittel, Text ein Drittel © Nadja Baumgartner / stadtwildtiere.ch Wespenbiene 2. Platz des Jurypreises: Beobachtung einer Wespenbiene Nomada sp. Die Wespenbiene ist eine sogenannte Kuckucksbiene. © Nadja Baumgartner / stadtwildtiere.ch Format Bild zwei Drittel, Text ein Drittel © Dorothee Häberling / stadtwildtiere.ch Himmelblauer Bläuling 3. Platz des Jurypreises: Beobachtung eines Himmelblauen Bläulings Polyommatus bellargus © Dorothee Häberling / stadtwildtiere.ch Format Bild zwei Drittel, Text ein Drittel © Stefan Strotzer / stadtwildtiere.ch Holzbiene Gewinnerbild des Spezialpreises: Beobachtung einer Holzbiene Xylocopa sp. vor einem Honigbienenkasten. © Stefan Strotzer / stadtwildtiere.ch Format Bild zwei Drittel, Text ein Drittel Resultate der Aufnahmen Systematische Aufnahmen in städtischen Grünflächen Zusammen mit Freiwilligen führten wir die systematische Erhebung der Blütenbesuchern auf Untersuchungsflächen in öffentlichen Grünräumen der Stadt Zürich von 2021 fort. Von April bis Oktober haben 36 Personen auf 111 Untersuchungsflächen von 1 m2 Grösse, verteilt über die ganze Stadt, während drei Perioden Blütenbesucher aufgenommen. Dabei wurden die häufigsten Gruppen gezählt und Wildbienen fotografiert. Auf den Untersuchungsflächen und im Umkreis von 30 Metern wurde zudem Angaben zur Vegetation erfasst. Seltene Wildbienenarten und häufige Honigbienen Während der Feldarbeiten und im Rahmen des Fotowettbewerbs wurden viele Fotos von Wildbienen und Schmetterlingen gemacht. Anhand der Fotos konnten 46 Bienenarten (inkl. der Honigbiene) aus 18 Gattungen und 46 Schmetterlings-Arten bestimmt werden. Dabei gab es Beobachtungen von seltenen Arten, wie der Vierfleck Pelzbiene (Anthophora quadrimaculata). Es zeigte sich zudem, dass die Honigbienen in der ganzen Stadt angetroffen wurden. Bei rund einem Drittel der beobachteten Bienen handelte es sich um Honigbienen. Abnehmendes Blütenangebot im Verlauf der Saison Im Verlauf der Beobachtungssaison vom Frühling bis in den Herbst nahm die Anzahl Blüten in den Untersuchungsflächen und in deren Umgebung stark ab. Bereits im Juni und Juli war das Blütenangebot viel kleiner als im April und Mai, obwohl dann am meisten Wildbienen registriert wurden. Dies unterstreicht, wie wichtig ein über die Saison kontinuierliches Blütenangebot für die Blütenbesucher ist. Kleine Flächen mit viel Potential Obwohl auf den 1 m2-grossen Untersuchungsflächen in grossen Grünflächen mehr Wildbienen nachgewiesen werden konnten, zeigte es sich, dass auch kleine Grünflächen ein erstaunliches Potential für eine grosse Wildbienenvielfalt aufweisen können. Dies bedeutet, dass bereits kleine Flächen wesentlich für die Wildbienenvielfalt im Siedlungsgebiet beitragen können. © Monika Hauser / stadtwildtiere.ch Untersuchungsfläche im Mai/Juni © Monika Hauser / stadtwildtiere.ch Untersuchungsfläche im Juni/Juli © Monika Hauser / stadtwildtiere.ch Untersuchungsfläche im August/September Finanzierung Das Projekt "Schwalbenschwanz & Seidenbiene" wurde von den nachfolgenden Organisationen unterstützt: Alfred und Anneliese Sutter-Stöttner Stiftung Ernst Göhner Stiftung Else v. Sick Stiftung Gust und Lyn Guhl Stiftung Grün Stadt Zürich Hand in Hand Anstalt Pancivis Stiftung Partizipative Wissenschaftsakademie Stiftung Exekias Temperatio Stiftung Uranus Stiftung Vontobel Stiftung weitere Stiftungen, die anonym bleiben möchten