Turmdohle
Corvus monedua

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Dohle sitzt auf einem Zaunpfahl
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Biologie

Die sehr intelligenten und sozialen Dohlen leben in kleineren Kolonien. Das Nahrungsangebot bestimmt die Größe der Kolonie. Dohlen sind monogam und während der Brutzeit immer gemeinsam zu beobachten. Sie nutzen gerne Baumhöhlen, sowie Nischen und schmale Schächte als Brutplatz. Dohlen bauen ihre Nester aber auch in Fels-, Lehm- oder Erdwänden. Jungvögel werden noch etwa 4 Wochen von den Elternvögeln gefüttert, nachdem sie das Nest verlassen haben. Sie sind Allesfresser. Über den Sommer ernähren sie sich vorwiegend von Insekten und deren Larven, Spinnen und Schnecken. Über die Wintermonate hinweg bilden Keimlinge, Getreidekörner, sowie Obst und mitunter menschliche Abfälle ihre Nahrung. Auch kleinere Wirbeltiere, wie Mäuse, werden gelegentlich gefressen.

Nachgewiesenes Höchstalter: 19 Jahre 11 Monate.

Verbreitung

In Zürich lebte die Dohle vor 1997 jahrzehntelang ausschliesslich am Grossmünster, seither auch an anderen Türmen: Predigerkirche, St. Jakob, Kirche Enge und Kirche Altstetten. Die Stadt Zürich betreibt seit vielen Jahren aktive Förderung.

Erkennungsmerkmale

Schwarzes Gefieder mit silbrig-grauem Nacken und silbernen bis hellblauen Augen zeichnet diese kleineren Vertreter der Rabenvögel aus.
Ihr häufigster Ruf, ein scharfes kjak, ist häufig beim Überflug von kleineren Dohlen Gruppen zu hören.

Gehört zu
Masse

Größe 33 – 34 cm,
Flügelspannweite 21 – 25 cm,
Gewicht 174 – 275 g

Ähnliche Arten

Kann in bestimmten Lagen mit der Alpendohle verwechselt werden. Diese besitzt einen gelben Schnabel und dunkle Augen.

Gefährdungsgrad

nicht gefährdet

Lebensraum

Parklandschaften, Städte, Ruinen, Felsen, Wälder

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Mensch & Tier

Gefahren
  • Bauliche Maßnahmen: Renovierungen, Abriss oder Neubau und ein Verschluss von Brutnischen können zum Wegfall des Brutplatzes für eine ganze Dohlenkolonie führen.
  • Landwirtschaftliche Veränderungen: Intensivierung der Landwirtschaft, Verlust von Grünflächen und Brachen, die Entfernung von Feldgehölzen und Ackerrainen, sowie Pestizideinsatz haben oft ein verringertes Nahrungsangebot für Dohlen als Folge.
  • Menschliche Störungen: Sportkletterer verursachen vor allem während der Brutzeit Störungen an Brutfelsen. Desweiteren kommt es in stärker besiedelten Räumen immer wieder zu Störungen an Schlafplätzen.
Fördermaßnahmen
Schlechter Ruf für schlaue Dohle

Dohlen galten früher als Überbringer von Pest und Tod. Ihre Vorliebe für Rauchfänge und führte früher zu Rauchentwicklungen in Wohnhäusern. Dabei sind diese kleinen Vertreter der Rabenvögel hochintelligent. Forschungen haben gezeigt, dass Dohlen sogar menschliche Blicke interpretieren können.

Lebensräume attraktiv machen

Wichtig ist es vor allem, den Vögeln die Lebensräume in den Außenbereichen von Siedlungen wieder attraktiver zu machen. Genügend geeignete Brutbäume in der freien Landschaft, die Erhaltung von Grünland und der Schutz vor Verfolgung, können dazu beitragen zu verhindern, dass die Vögel vermehrt in Städte und Ortschaften gedrängt werden.

Konflikte zwischen Dohle und Mensch

Dohlen brüten gerne in Höhlen und nutzen daher auch gerne Rauchfänge als Brutplatz. Wird der Rauchfang im Winter wieder genutzt, kann der Rauch aufgrund des Nistmaterials nicht richtig abziehen. Einfache Vergitterungen über den Rauchfang hindern Dohlen daran im Folgejahr erneut dort zu brüten. Eine in unmittelbarer Nähe montierte Nisthilfe gleicht den Brutplatzverlust aus.

Beobachtungstipps

Immer paarweise

Ein Dohlenpaar ist während der Brutzeit immer paarweise unterwegs. Männliche Dohlen lassen sich mitunter schon im Winter an Rauchfängen in Nisthöhlen beobachten, die sie für die kommende Brutsaison bewachen. Dohlen sind auch häufig mit Saatkrähen vergesellschaftet und gemeinsam auf Nahrungssuche.

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