Rotwangen-Schmuckschildkröte
Trachemys scripta elegans

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Rotwangen-Schmuckschildkröte sitzt auf Schilf
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Biologie

Rotwangen-Schmuckschildkröte gehört zu den Neuwelt-Sumpfschildkröten und stammt ursprünglich aus Nordamerika. Lebensraumansprüche ähnlich wie Europäische Sumpfschildkröte, reagiert aber empfindlicher auf verregneten Frühling. Paarungszeiten im Herbst und Frühling, Eiablage (2-20 Eier) von Frühling bis Frühsommer in sandigen Uferpartien. Junge schlüpfen in Nordamerika nach 70 Tagen, überwintern meist im "Nest". Geschlechtsreife nach 2-8 Jahren. Alttiere überwintern unter Wasser oder graben sich ein. Lebensdauer bis 75 Jahre, bei uns im Freiland bislang aber noch kaum Fortpflanzungserfolg. Als Jungtiere räuberisch, dann zunehmend alles fressend.

In Europa unerwünscht, da sie in kleinen Teichen insbesondere Amphibienlarven frisst und in größeren Stillgewässern der schützenswerten einheimischen Sumpfschildkröte den Lebensraum streitig machen kann. Aussetzung verboten.

Verbreitung

Zürich: Widerrechtlich ausgesetzt in den Teichen von Irchelpark, Botanischem Garten und in einigen anderen Teichen.

Erkennungsmerkmale

Kopf und Hals gelb gestreift, auffälliger roter Kopfstreif hinter dem Auge.

Gehört zu
Masse

Bis über 30 cm, Weibchen bis 4 kg.

Ähnliche Arten

Die Rotwangen-Schmuckschildkröte kann insbesondere mit anderen Schmuckschildkröten wie der Gelbwangen-Schmuckschildkröte aber auch mit der einheimischen Europäischen Sumpfschildkröte verwechselt werden. Letztere besitzt jedoch keinen charakteristischen roten Fleck im Wangenbereich. Die Europäische Sumpfschildkröte weist, im Gegensatz zur Rotwangen-Schmuckschildkröte, gelbe Punkte im Hals- und Kopfbereich sowie auf dem Rückenpanzer auf.

Gefährdungsgrad

Neozoon

Aktivitätszeit

Tagaktiv; März-Oktober

Lebensraum

Stillgewässer und sehr ruhige Fließgewässer (warmes Wasser!) oft mit reichlichem Wasserpflanzenbewuchs und schlammigem Untergrund. Heimat: südöstliches Nordamerika (USA, Mexiko).

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Mensch & Tier

Fördermaßnahmen
Neozoon

Die Rotwangen-Schmuckschildkröte stammt aus Nordamerika und ist in Europa nicht einheimisch. Das Aussetzen dieser Schildkröten ist streng verboten. Rotwangen-Schmuckschildkröten können in kleinen Teichen Schaden anrichten, indem sie unter anderem Amphibienlaich und Insektenlarven fressen. So stellen sie eine Gefahr für seltene, einheimische Arten dar. Neben dem ökologischen Aspekt gibt es aber auch tierschützerische Gründe, die Rotwangen-Schmuckschildkröte nicht auszusetzen.

Beobachtungen melden

Wichtig ist, Beobachtungen zu melden. Gemäss einem Merkblatt des Bundesamts für Umwelt BAFU müssen Rotwangen-Schildkrötenbeobachtungen den kantonalen Behörden gemeldet werden. Die Kantone unterhalten Fachstellen – sogenannte Neobiota-Stellen – für invasive gebietsfremde Organismen, zu denen auch die Rotwangen-Schmuckschildkröte gehört.

Es muss dafür gesorgt werden, dass die Schildkröte in eine registrierte Einrichtung (Auffangstation) kommt oder eingeschläfert wird. Weitere Infos sowie eine Liste der Auffangstationen sind auch auf dem Merkblatt «Schildkröte gefunden – was tun?» von info fauna karch, der nationalen Beratungsstelle für Reptilien und Amphibien zu finden.

Die Thematik ist komplex. Das tiergerechte Einschläfern von Schildkröten ist schwierig und viele Auffangsstationen sind überfüllt mit Findeltieren. Einen Beitrag des Schweizer Fernsehen (SRF) zeigt die Problematik.

 

Aussetzen verboten

Das Aussetzen von Schildkröten ist in der Schweiz und Österreich ist gesetzlich verboten. 

 

Beobachtungstipps

Eingeführt aus Nordamerika

Diese Einwanderer aus Nordamerika sind in Stillgewässern oder langsamen Fließgewässern anzutreffen. Die Rotwangen-Schmuckschildkröte ist wahrscheinlich die am häufigsten beobachtete Schildkröte an vielen Orten in Mitteleuropa. Die Tiere gehen auf illegale Aussetzungen von Aquarientieren zurück und es wird vermutet, dass sie sich bisher in der Schweiz im Freiland noch nicht fortpflanzen. In Österreich gibt es jedoch bereits Belege für die erfolgreiche Fortpflanzung unter natürlichen Bedingungen.

Sie bevorzugen vegetationsreiche Gewässer und können häufig beim Sonnenbaden an der Wasseroberfläche oder nahe dem Wasser gesichtet werden. Häufig befinden sich beim Sonnenbad mehrere Tiere nahe beieinander. Den Winter verbringen die Tiere in der Regel unter Wasser.

Mehrere Schmuckschildkröten auf einem Ast über dem Wasser
Rotwangen-Schmuckschildkröten am Sonnenbaden.
Schmuckschildkröte mit eingezogenen Beinen und eingezogenem Kopf
Bei Gefahr ziehen Schildkröten den Kopf und alle Beine ein und verstecken sich in ihrem Panzer.

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